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Benjamin Jantzen

Benjamin Jantzen - Photo © Miriam Stanke
Photo © Miriam Stanke

Benjamin Sandro Jantzen (*1979) ist ein Künstler des digitalen Zeitalters, dessen Schaffen sich zwischen Glitch-Ästhetik, immersiven Projektionen und interaktiver Bildsprache bewegt. Als Medien- und Digitalkünstler sowie Kurator lebt und arbeitet er in Mannheim und bringt seine vielschichtigen visuellen Erzählweisen in urbane Räume, auf Opern- und Tanzbühnen sowie in experimentelle Kunstkontexte.

Sein künstlerischer Werdegang wurzelt in der VJ-Szene – ein Erbe, das sich in der unermüdlichen Stilvielfalt seiner Werke niederschlägt. In seinen Projektionen begegnen sich fragmentierte Bildwelten, algorithmische Strukturen und improvisatorische Momente. Jantzens visuelle Sprache ist dabei im ständigen Fluss: Sie absorbiert technische Herausforderungen, transformiert sich in neuen Kontexten und oszilliert zwischen kontrolliertem Chaos und kalkulierter Präzision. Die Frage, ob er seinen Stil permanent variiert – oder ob seine ästhetische Handschrift gerade in dieser Wandelbarkeit liegt –, bleibt eine der zentralen Spannungen in seinem Werk.

Seit 2018 sucht Jantzen zunehmend den physischen Gegenpol zur digitalen Flüchtigkeit. Die Auseinandersetzung mit analoger Fotografie eröffnet ihm eine neue Tiefenschärfe – nicht nur optisch, sondern auch im künstlerischen Denken. Mit der Annäherung an bildgenerierende Künstliche Intelligenzen seit 2021 betritt er wiederum eine andere Dimension der Bildfindung: Seine Experimente mit Bewegtbildgenerierenden KI’s seit 2022 zeugen von einer erweiterten Sensibilität für das Unvorhersehbare und das Potenzial maschinellen Sehens.

Jantzens Werke sind nicht nur visuelle Erlebnisse, sondern auch Reflexionen über die Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und Wahrnehmung. In seinen Projektionen, Fotografien und KI-Kompositionen ergründet er die Dynamik zwischen Kontrolle und Zufall – ein Spiel mit digitalen Unwägbarkeiten und analoger Haptik, das die Grenzen des Bildes immer wieder neu auslotet.

Für Achim Freyer war er als Videodesigner an der Oper des Nationaltheaters Mannheim, dem Seoul Art Center und den Salzbuger Festspielen tätig. 2015 wurde die Urraufführung “Esame di Mezzanote” am Nationaltheater Mannheim von der Opern Welt mit dem Preis der Uraufführung des Jahres ausgezeichnet. ​

Für Yona Kim war er als Videodesigner an der Oper des Nationaltheaters Mannheim in den Inszenierungen von Richard Wagners Ring Zyklus sowie der Oper in Daegu in Südkorea tätig. Seit 2021 ist Jantzen als Videodesigner des La Trottier Dance Collectivs tätig. Darunter entstanden Video- Licht und Laserdesign für die zeitgenössischen Tanzstücke: The weight of waiting, Thinking Views, Solastalgia, Us, Linger und Two.

Jantzen ist zudem Initiator un​d Festivalleiter der​ B-Seite, dem Festival für visuelle Kunst und Jetztkultur, sowie dem LAB Mannheim dem Theater für zeitgenössischen Tanz und Digital Art sowie Kurator für den Bereich Neue Medien/ Digi​tal Art der​ Galerie whiteBOX in München.

Seine Kunst war unter anderem bisher im Istanbul Modern, dem Leopold-Hoesch Museum Düren, dem NRW Forum Düsseldorf und 2016 im Rahmen von Deltabeben im port25 zu sehen. Zahlreiche Festivals, u. a. ​Time Warp – Mannheim, RObot Festival – Bologna, Urban Art Forms – Wien, Freemote Festival – Utreecht, VJ Festi – Istanbul, Camp Festival – Cluj Rumänien, Visual Berlin Festival – Berlin, Licence to Screen Festival – Kezmarok Slovakei, playground Salzburg, ​bereicherte er mit seinen visuellen live performances.

https://benjaminjantzen.de

Videomapping: 17.-24.05.2025